Pilzsafari: Die Welt der Pilze erforschen

Natur entdecken

Wusstet Ihr, dass Pilze weder Pflanzen noch Tiere sind? Sie bilden ihr eigenes Reich in der Natur! Wir wollen nach draußen und die Welt der Pilze entdecken. An welchen Orten kommen sie vor? Welche Farben und Formen haben sie? Was können wir aus unseren Beobachtungen erfahren? Wir lernen, unsere Sinne für die Natur zu schärfen.

Wichtig: Ziel der Pilzsafari ist das Entdecken von Pilzen und deren spielerische Dokumentation, nicht das Sammeln von Pilzen für die Zubereitung!


Ihr könnt gar nicht genug von Pilzen bekommen?

Ihr wollt mehr darüber lernen, welche verschiedenen Pilze es gibt und wie man sie richtig erkennt und bestimmt? Dann lest in unserem "Pilzwissen" nach! Es gibt viele Webseiten und Bücher, die sich mit dem Thema Pilze beschäftigen. Wir haben einige davon für Euch verlinkt.


Auf einen Blick

  • Geeignet für Altersgruppe: Kinder ab 6 Jahren in Begleitung von Erwachsenen

  • Besonders interessant für: Familien, Pilzfreund*innen und Spürnasen

  • Dauer: mindestens eine Stunde sollte eingeplant werden


Material

  • Gebraucht wird:

  • Wettertaugliche Kleidung

  • Eine Kamera oder ein Handy zum Fotografieren

  • Stifte

  • Ausgedrucktes Pilz-Bingo und ein paar Steckbriefe

  • Pilzführer (falls vorhanden)

  • Spaß am Entdecken


Ablauf

Schritt 1: Pilze entdecken

Sucht Euch einen Park oder ein Waldstück in der Nähe. Aber keine Sorge, Pilze kann man auch in städtischer Umgebung entdecken. Und nun ab auf die Suche!

Tipp

Pilze können auf dem Boden sein, aber auch an Bäumen und Totholz vorkommen! (Totholz nennt man abgestorbene Bäume, Sträucher oder Teile davon. Stehendes und liegendes Totholz dient als Grundlage für vielfältiges neues Leben)


Schritt 2: Pilzfund

Macht ein Foto von Eurer Entdeckung und schaut Euch den Fund genau an. Füllt den Steckbrief aus und lernt so etwas über die Besonderheit Eures Pilzes.

Erfüllt Euer Pilz eine Eigenschaft im Pilz-Bingo, könnt Ihr dort das Feld durchstreichen. Ein Pilz kann auch mehrere Kriterien erfüllen. Schafft Ihr es, eine Reihe voll zu bekommen?

Achtung: Lasst den Pilz bitte dort, wo er ist. Es gibt viele giftige Pilze, und Pilze einwandfrei zu bestimmen, erfordert viel Erfahrung.

Tipp

Wenn Ihr einen Pilz gefunden habt, sind weitere der ähnlichen Art oft nicht weit!

Was Ihr vom Pilz seht, ist eigentlich nur sein Fruchtkörper. Es ist sehr wahrscheinlich, dass eine Gruppe von Pilzhüten in Wahrheit zu ein und demselben Pilz gehört und unterirdisch verbunden sind.

Ihr werdet schnell merken, wie es Euch immer leichter fällt, Pilze zu entdecken! Seid aber nicht enttäuscht, wenn Ihr keinen oder nur wenige Pilze findet. Probiert es dann einfach an einem anderen Ort oder an einem anderen Tag nochmal.

Ein paar Entdeckungen von uns:


    Schritt 3: Lieblingspilz und Auswertung

    Diesen Teil könnt Ihr besser in Ruhe Zuhause bearbeiten.

    Ihr habt einen absoluten Liebling unter Euren Entdeckungen? Versucht ihn mithilfe eines Pilzführers oder einer Recherche im Internet einzugrenzen und zu bestimmen. Euer Foto und Steckbrief helfen Euch sicher dabei.

    Gerne könnt Ihr zusammen mit Euren Eltern die Fotos mit uns teilen, indem Ihr BIOTOPIA markiert, wenn Ihr sie auf einer Social Media Plattform hochladet.
    Nutzt den Hashtag #BIOTOPIALab, damit wir Eure Fotos leichter finden.


    Hier einige echt knifflige Fragen zum Weiterforschen:

    Was sagt der Fundort des Pilzes über ihn und seine Beziehung zur Umgebung aus?

    Der Fundort eines Pilzes kann Euch etwas über seine Ernährung sagen. Es gibt nämlich verschiedene Wege wie ein Pilz sich ernähren kann.

    Es gibt zum Beispiel Pilze, die auf toten Baumstämmen wachsen, weil sie das Holz zersetzen und so ihre Nahrung erhalten. Diese Art von Pilzen nennt man Destruenten. In dieser Gruppe von Pilzen gibt es aber nicht nur Pilze, die Totholz zersetzen. Je nach Art werden auch andere tote organische Materialien zersetzt.

    Andere Pilze wachsen in der Nähe von Bäumen, weil sie in einer partnerschaftlichen Beziehung mit diesen leben. So eine Beziehung heißt auch Symbiose. In so einer Lebensgemeinschaft hilft der Pilz dem Baum bei der Aufnahme von Nährstoffen und Wasser aus dem Boden. Im Gegenzug bekommt der Pilz vom Baum Zucker. Diese spezielle Form der Symbiose zwischen Pflanzen und Pilzen wird auch als Mykorrhiza bezeichnet.

    Wenn Pilze auf noch lebenden Bäumen wachsen, dann ernähren sie sich auch von dem Zucker des Baumes, aber geben dem Baum nichts im Gegenzug dafür zurück. Er ist also ein Parasit für den Baum. Solche Pilze findet man oft bei geschwächten Bäumen.

    Wisst Ihr, wofür der Pilz den Fruchtkörper braucht?

    Der Pilz benötigt den Fruchtkörper zur Vermehrung und Ausbreitung. Im Fruchtkörper befinden sich die Sporen des Pilzes. Diese braucht der Pilz, um sich zu vermehren. Man kann das mit der Aufgabe von Samen bei Pflanzen vergleichen. Dadurch, dass sich der Fruchtkörper meist über der Erdoberfläche befindet, können die Sporen weiter reisen, indem sie zum Beispiel vom Wind verweht werden. So kann die Pilzart neue Gebiete erschließen. Werden die Sporen unter der Erde freigesetzt, kommen sie im Vergleich oft nicht so weit.

    Was versteckt sich in den Lamellen?

    Zwischen den dünnen Häutchen der Lamellen findet Ihr die Sporen der Pilze. Sie sind durch den Hut des Pilzes gut geschützt. Um Pilze zu bestimmen, werden von Pilzkundler*innen auch oft sogenannte Sporenabdrücke gemacht. Dazu wird der Hut des Pilzes mit den Lamellen nach unten auf ein Blatt Papier gelegt, sodass die Sporen herausfallen können. Auf dem Blatt entsteht so ein Muster, das typisch für den jeweiligen Pilz ist.

    Was machen kugelförmige Pilze ohne Lamellen?

    Bei diesen Pilzen ist im Inneren des Fruchtkörpers eine Kammer, die mit den Sporen gefüllt ist. Schlauchpilze bilden diese Art von Fruchtkörpern. So ein Fruchtkörper wird auch Perithecium genannt. Hierbei entweichen die Sporen durch eine kleine Öffnung in der Kammer nach außen.

    Wie heißt der Teil vom Pilz, den Ihr nicht seht?

    Dieser Teil des Pilzes heißt Mycel. Der Pilz bildet unterirdisch oder in Baumstämmen ein feines Geflecht wie aus dünnen Fäden. Dies ist der eigentliche Pilz, der Wasser und Nährstoffe aufnimmt und sich mit Hilfe von Botenstoffen mit anderen Lebewesen in Verbindung treten kann. Ein einzelner Faden hierbei wird Hyphe genannt und ist mit bloßem Auge nicht zu sehen. Durch die dichte Ansammlung an Hypen ist das Mycel jedoch sichtbar. Das Mycel bezeichnet die Gesamtheit aller Hyphen.


    Und jetzt raus
    zum Entdecken!


    Weiterführende Links

    Wir hoffen, Euch hat die Safari gefallen. Wenn Ihr noch mehr erfahren wollt, haben wir hier noch ein paar Empfehlungen für Euch!

    Diese Internetseiten sind hilfreich zum Eingrenzen von Pilzen, zu beachten ist aber, dass Pilze regional ein leicht abweichendes Aussehen haben können. Dies ist einer der Gründe, weshalb eine korrekte Bestimmung viel Erfahrung braucht. Auch die hohe Vielfalt der Pilze führt dazu, dass Bestimmungen schwerfallen.


    Buchtipps

    Erstellt von unseren Lab Pilots Alice, Amelie und Monika






    Naturkundemuseum Bayern
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